Detlef Funder

1959, lebt und arbeitet in Düsseldorf und ist ebenso Meisterschüler der freien Akademie der bildenden Künste Essen, wo er Malerei, Grafik und interdisziplinäre Arbeit studierte.
 
Detlef Funder ist nicht nur bildender Künstler, sondern auch Musikproduzent für experimentelle elektronische Musik, die er unter dem Pseudonym Konrad Kraft komponiert.
 

Vor diesem Hintergrund muss sein künstlerisches Schaffen betrachtet werden, liegt doch das interdisziplinäre Arbeiten sowohl in der Malerei als auch in der Musik nahe. Beide Bereiche befruchten sich vice versa. 
Der Hang zum Experimentieren, Suchen und Entdecken künstlerischer Lösungen ist Ausdruck der Offenheit und Toleranz des Künstlers in Bezug auf die Wahl seiner visuellen und akustischen gestalterischen Mittel, seines sensuell übergreifenden Empfindungs- und Ausdrucksvermögens. 
Innovatives Denken sowie das Aufspüren verschiedenster Antagonismen und das Spiel mit diversen Polaritäten sind kennzeichnend für diese Arbeiten.
Dabei dominiert der reifende Prozess des künstlerischen Vorgehens die intentionelle Zielsetzung.
In seinen abstrakten Werken dient die Symbiose aus Malerei und Grafik als materielle Interpretation des analytischen Sehens, die in ihrem Wesen von musikalischen Schwingungen inspiriert wird.
So ist die Erkundung audio-visueller Phänomene ein Forschungsschwerpunkt im künstlerischen Schaffen Detlef Funders, der in der Malerei eine visuelle Transformation des akustischen Erlebnisses in eine greifbare Materialität erfährt. Alle Forschung generiert sich durch Experimente, die völlig frei sein müssen in Hinsicht auf die Erwartungshaltung des zu erzielenden Ergebnisses. 
Diese Ziellosigkeit ermöglicht die völlig freie Wahl der Mittel, im Falle der Malerei des Einsatzes von Linie, Fläche, Farbe, Raum und Gegenstand. 
So sind Malerei und Grafik hier keine Ausdrucksmittel zur Abbildung der Realität, sondern zur Prüfung der Grenzen des Erreichbaren in Bezug auf Eigenständigkeit in Farbe, Form und Wirkung.
Was auf das Auge des Betrachters zunächst wie eine spielerische Improvisation wirkt, stellt sich bei näherer Untersuchung als Erfassung experimentell protokollierter Aktionsweisen dar.

Detlef Funder zu seinen Betonarbeiten:
 
Es geht um non-figurative Grafik, die schichtweise in Kunstharz entsteht bzw. gezeichnet wird. Es bildet sich ein 3dimensionaler Aufbau, der aus verschiedenen Betrachtungswinkeln auch verschiedene Ansichten zulässt. Die Grafik bekommt somit eine Räumlichkeit, die erst auf den zweiten Blick greifbar wird. Gleichzeitig ist jede Ebene auch eine eigenständige Zeichnung. Die Grafik wirkt wie „eingefroren“. Durch die Schichtung von verschiedenen Trägermaterialien erlangt diese eine  Räumlichkeit und wird somit auch zum Objekt.
Durch die Verwendung von Beton, Acryl, Kunstharz und Lack, möchte ich einen Bezug zur Jetztzeit herstellen, in dem ich ausschließlich Materialien verwende, die man als modern bezeichnen kann, auch in einem post-modernistischen Sinne, die uns ständig umgeben, mit denen wir quasi leben.
 
Und dennoch finden diese Materialien in unserem täglichen Leben kaum Beachtung. Eher im Gegenteil. Wir betrachten Beton als häßlich, kalt und notwendiges Übel. Kunststoffe werden mit Verachtung bestraft und in die gelbe Tonne entsorgt.
 
Dadurch, daß ich diese Materialien in einem anderen als ihrem ursprünglichen Kontext einsetze und sich der Entstehungsprozess der Objekte extrem der spezifischen Materialeigenschaften unterordnen muß, durchlaufen sie einen Transformationsprozess, mit dem Resultat, daß den Objekten am Ende etwas durchaus auratisches anhaftet, was man nicht vermutet, wenn man sie selber nicht gesehen hat.
 
Es entsteht ein ästhetisch optisch klar definierter und hermetischer Grafikobjekt – Bildraum. 

Bilder